07. Januar 2015

«Zurück zur kontingentierten Gastarbeiter-Schweiz? Nein danke! »

Nichts anderes droht bei einer Annahme der Abschottungsinitiative der SVP am 9. Februar, denn die Initiative würde zentrale Erfolgsfaktoren der Schweiz von heute radikal in Frage stellen: unsere Weltoffenheit und unser liberales Arbeitsrecht.

Wir würden uns ins Abseits stellen, wenn wir der SVP folgen würden, denn ihre Initiative „gegen Masseneinwanderung“ würde zur Kündigung der Bilateralen führen – mit gravierenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Schweizer Arbeitgeber dürfen heute weitgehend einstellen, wer die nötigen Kompetenzen mitbringt – und ihm oder ihr soviel zahlen, wie der Markt verlangt, wobei die Gesamtarbeitsverträge und weitere Rahmenbedingungen für soziale Mindest-Standards sorgen. Damit wäre es vorbei, wenn ein neues Kontingent-System mit Inländervorrang eingeführt wurden müsste, wie dies die SVP fordert. Als Konsequenz hätten unsere Unternehmen mit Rekrutierungsproblemen und bürokratischen Hindernissen zu kämpfen.

Doch damit nicht genug: Mit den bilateralen Verträgen würde auch der Zugang der Schweizer Firmen zum wichtigen europäischen Markt ins Wanken geraten. Im Resultat würden Wachstum und Innovation gebremst, und unser Wohlstand wäre gefährdet. Dieses Risiko sollten wir nicht eingehen.

Natürlich bringt die aktuelle Zuwanderung nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen und Probleme. Mehr Wachstum bringt mehr Wettbewerb, mehr Druck im Alltag, auch eine höhere Gefahr, verdrängt zu werden. Es ist dies der Preis des Wachstums – ein Preis, der nicht immer billig ist. Aber doch ein Preis, den wir zahlen können, wie die vergangenen Jahre zeigen, denn unser Wohlstand hat zu- und nicht abgenommen.

Last but not least: Die stärkere Vernetzung mit den europäischen Nachbarn hat uns im vergangenen Jahrzehnt nicht nur wirtschaftliche Vorteile gebracht. Wir sind alle auch persönlich freier geworden. Darum geht es letztlich am 9. Februar. Wer Wohlstand und Freiheit nicht gefährden möchte, sollte die Abschottungsinitiative der SVP ablehnen.

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