07. Juni 2019

«Wochendiagnose: päpstlich ausschlafen»

Mit dem anstehenden Pfingstfest – dem wohl intellektuellsten kirchlichen Feiertag – geht die Osterzeit zu Ende. Weil Pfingsten ein hoher Feiertag ist, gibt’s den Montag obendrauf. Steht so im kantonalen Gesetz über öffentliche Ruhetage und Ladenöffnung.

Zu verdanken haben wir den freien Montag aber im Grunde Papst Gregor XIII – einem Kirchenfürsten mit ebenso anhaltendem wie unterschätztem Einfluss: der von ihm eingeführte Gregorianische Kalender gilt seit 1582. Die Französische Revolution konnte seinen Siegeszug ebenso wenig stoppen wie Stalin.

Ich finde es erstaunlich und beruhigend zugleich, dass unsere traditionellen Feiertage noch nicht den gelegentlich angestellten Produktivitätsberechnungen zum Opfer gefallen sind und das Meisterwerk Gregors auch im 21. Jahrhundert nicht durch einen universellen areligiösen Digitalkalender ersetzt wurde. 

In diesem Sinne wünsche ich allseits ein schönes verlängertes Pfingst-Wochenende!

Zurück

«Wochendiagnose»

Pfingstrose