«Wochendiagnose: Klimasünder»

Ob es an Greta Thunberg liegt, an den Grünen oder doch am Kirchenkalender? Jedenfalls ist die Verzichtsdebatte voll in Gang gekommen diesen Frühling. Passend zur Fastenzeit.

Ich merke es an mir selber. Anders als in früheren Jahren habe ich die diesjährige Fastenzeit zum Anlass genommen, mein Konsumverhalten zu hinterfragen und einzuschränken. Auch in der Familie ist das Thema Ressourcenverbrauch präsent. Für Eltern, die ja bekanntlich meinen, für alles eine Erklärung parat haben zu müssen, eine echte Knacknuss: Ist jetzt der Markgräfler Spargel wirklich nachhaltiger als der Peruaner, selbst wenn er auf beheizten Feldern wächst? Wie ist die CO2-Bilanz eines ICE, wenn er mit Strom aus Kohle fährt?

Viele offene Fragen, riesiges Potential für Forschung, Innovation und neue Öko-Apps. Sie könnten helfen, uns Nachhaltigkeit freudvoll und alltagsverträglich zu vermitteln. Das wäre das positive Szenario. Es gibt auch ein negatives, das sich in der Politik bereits andeutet: Wir fangen an, unseren Nachhaltigkeits-Score im Alltag zu moralisieren. Das wird düster. Schliesslich sind wir alle Klima-Sünder…

Für dieses Jahr geht nun die Fastenzeit zu Ende. Allen schöne Ostertage und nachhaltige Frühlingsferien!