«Wochendiagnose: Visionen für das Alter»
Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt sagte einst, wer Visionen habe in der Politik, müsse zum Arzt. Er meinte wohl den Psychiater. Schmidt in Ehren – ich sehe das umgekehrt: wer keine Visionen hat in der Politik, muss zum Arzt, nämlich zum Augenarzt, denn er geht blind in die Zukunft.
Unsere individuelle Zukunft wird immer länger, der Horizont der Lebenswartung verschiebt sich Jahr für Jahr nach hinten. Das ist schön für uns persönlich, und auch gesellschaftlich hat die erhöhte Lebenserwartung viel Potenzial. Sie stellt der Politik aber anspruchsvolle Aufgaben.
Wie gehen die verschiedenen Generationen miteinander um? Welchen Rahmen bieten wir, damit sich alle in ihrem jeweiligen Alter optimal entfalten können? Welche spezifischen Bedürfnisse haben wir im Alter, welche vergessen wir in der Politik normalerweise?
Dafür erarbeiten wir derzeit eine neue Vision, Arbeitstitel «Gut älter werden in Basel». Es läuft derzeit eine breite Umfrage mit bereits über 100 Rückmeldungen. Weitere Diskussionsbeiträge nimmt das Gesundheitsdepartement gerne entgegen. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende dieser Arbeiten weder ein Fall für die Psychiatrie noch für die Augenheilkunde sein werden.
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