«Wochendiagnose: Nagelbeissen»
Die erste Novemberwoche 2020 wird in die Geschichtsbücher eingehen. Nach tagelanger Unsicherheit wird klar, dass sich Donald Trump bei den Wählerinnen und Wählern nicht mehr durchsetzen konnte. Unsicherheit prägte auch den epidemiologischen Wochenverlauf. Die COVID-Zahlen lassen uns weiterhin bangen.
Es war eine spannende Wahlwoche – die Amerikaner sprechen von «nail biter election». Dem Publikum wurde viel Spannung geboten, den beiden Protagonisten ein enormer Einsatz abverlangt, mental und physisch.
Wie viele andere, die sich in den letzten vier Jahren über die irrwütigen Wendungen des Präsidenten empörten, bin ich erleichtert, dass nun die Präsidentschaft in hoffentlich seriösere und versöhnlichere Hände übergeht. Der 77-jährige neue Präsident ist nicht zu beneiden. Er übernimmt ein zutiefst zerstrittenes Land, mitten in der Coronakrise.
Der Ausgang der Pandemie ist leider noch nicht entschieden – und für uns in der Schweiz natürlich ungleich wichtiger. Die Anzahl der täglichen Neuinfektionen hat diese Woche glücklicherweise nicht mehr weiter zugenommen. Ein Rückgang scheint möglich. Dieser muss sich nun in den kommenden Wochen bestätigen und deutlich beschleunigen. Dann – und nur dann - lässt sich eine Überlastung der Spitäler mit fatalen Folgen noch einmal verhindern. Das Nabelbeissen geht weiter.
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