15. November 2020

«Wochendiagnose: Wir und die Nerze»

Corona hat mich diese Woche für einmal anders nachdenklich gemacht. Die Tötung von Millionen von Nerzen in Dänemark zeigt deutlich, dass etwas nicht stimmen kann zwischen uns und den Tieren.

Um eine mögliche Mutation von SARS-CoV-2 zu stoppen, blieb der dänischen Regierung kaum etwas anderes übrig, als die Tiere notfallmässig keulen zu lassen. Die Bilder, die davon um die Welt gingen, sind nicht schön – das Ende der Nerze ist es nicht, und ihre Lebensumstände erst recht nicht.

Viele der in den vergangenen Jahrzehnten aufgetauchten Krankheiten sind Zoonosen. Sie entstehen im Tier und springen irgendwann auf den Menschen über. Die Folgen sind potentiell verheerend, wie wir am Beispiel COVID-19 deutlich sehen. Es ist naheliegend, dass exzessive Massentierhaltung dieses Risiko vergrössert. Die Vorfälle in chinesischen Tiermärkten bestätigen das ebenso wie jetzt die dänischen Nerzzuchten.

Ich werde deswegen jetzt nicht gleich zum Veganer. Aber etwas nehme ich mir schon aufs Neue zu Herzen: Tiere dürfen nicht als «Commodity» behandelt werden. Als Lebewesen verdienen sie Respekt. Es geht dabei auch um unsere eigene Gesundheit.

Zurück

«Wochendiagnose»