«Noch keine Cüpli für 2021»
Es wäre die Woche der Neujahrs-Apéros gewesen: In Toasts auf 2021 hätten wir unseren Optimismus und in Neujahrsvorsätzen unseren Fortschrittsglauben zum Ausdruck gebracht. Stattdessen herrscht Nachdenklichkeit.
Es gibt wenig Grund zum Feiern. Anstelle von geselligen Veranstaltungen zum Neuen Jahr dominierte Trauriges und Sorgenvolles die Woche. So mussten wir Abschied nehmen von Alt-Regierungsrat Eugen Keller, der die Basler Politik der vergangenen Jahrzehnte prägte wie kaum ein anderer und uns ein warmherziger Doyen war. Leider musste die Trauerfeier pandemiebedingt im kleinen Rahmen stattfinden.
Bis zu grossen Veranstaltungen welcher Art auch immer ist es noch ein weiter Weg. Es braucht Zeit, Geduld und viel weitere Arbeit, bis wir die Krise mit Hilfe der Impfung überwunden haben werden. Immerhin sehen wir nun einen erfolgversprechenden Weg und Licht am Ende des Tunnels. Bis dahin heisst es, die Nerven zu behalten.
Was passieren kann, wenn das nicht gelingt, hat uns der Sturm auf das Washingtoner Capitol diesen Mittwoch gezeigt. Die nun anberaumten Untersuchungen werden zeigen, ob darin ein versuchter Staatsstreich oder lediglich der kollektive Tabubruch durch einen wahnhaft entfesselten Mob zu sehen ist. Die soweit bekannten Bilder und Fakten sind jedenfalls schockierend. Sie zeigen, wie fragil Demokratie und Zivilisation sind.
2021 kann eigentlich nur besser werden. Die Voraussetzungen dafür sind da. Packen wir’s an! Also doch Neujahrsvorsätze und Fortschrittsglaube.
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