«Wochendiagnose: Tatort maskenfrei»
Heute Sonntag Abend schaut und diskutiert die deutschsprachige Fernseh-Community wieder einmal «Tatort». Dabei wird das «normale» Leben ohne Pandemie zelebriert, zu welchem wir alle zurückkehren wollen. Der Bundesrat hat für den Weg dorthin diese Woche eine Strategie präsentiert.
Der «Tatort» ist mehr als ein Krimi, er ist eine gesellschaftliche Institution im gesamten deutschsprachigen Raum. In der Regel werden in den Plots denn auch hochaktuelle Themen angesprochen, heute Abend gemäss Programmvorschau der ARD das Erben. Auffällig dabei: COVID-19 kommt nicht vor. Die Beamten der Rechtsmedizin sind in der Regel die einzigen, die Maske tragen.
Die Fernsehmacher sehen Corona offenbar als etwas Abnormales, Vorübergehendes, das nicht zum normierten Alltag gehört.
Sie behalten damit hoffentlich recht. Jedenfalls arbeitet die Politik mit Hochdruck an der Überwindung der derzeitigen Ausnahme-Situation. Am Mittwoch hat der Bundesrat das 3-Phasen-Modell in Konsultation gegeben. Demnach erfolgt der Übergang in die Zeit nach Corona im Takt mit den Fortschritten der Impfkampagne. Sobald die breite Bevölkerung geimpft ist, soll auf grossflächige Einschränkungen verzichtet werden.
Der Plan wird viel diskutiert werden in den nächsten Tagen. Fraglich ist unter anderem, wie lange und in welchem Umfang allgemeine Vorsichtsregeln wie Abstand und Maske noch unseren Alltag prägen werden. Im Idealfall wird die Frage nach erfolgreicher Impfkampagne bald einmal obsolet. Wahrscheinlicher ist, dass auch nach Überwindung der Krise erhöhte Vorsicht angezeigt bleibt und phasenweise auch weiterhin Masken zu sehen sein werden. Wie der Tatort 2022 damit umgehen wird, ist dann zugegebenermassen eine Frage von untergeordneter Bedeutung.
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