06. Februar 2022

«Wochendiagnose: zwischen Home und Office»

Homeoffice ist seit dieser Woche nicht mehr Pflicht, sondern Empfehlung. Wir müssen die Balance zwischen Arbeit und Privatleben wieder klarer definieren.

Die entspanntere Corona-Lage ermöglicht eine Lockerung der Schutzmassnahmen und eine weitere Normalisierung unseres Alltags. Das Arbeiten daheim könnte in der neuen Normalität allerdings dauerhaft eine grössere Rolle spielen. Die grossen Unternehmen sind noch zurückhaltend mit der grossen Rückkehr in die Büros. Das ist berechtigt mit Blick auf die aktuell noch beträchtlichen gesundheitlichen Risiken und entsprechende Sorgen um die «Business Continuity». Zuweilen klingt aber auch an, man wolle von den Vorteilen der Heimarbeit auch in Zukunft verstärkt profitieren.

Da bin ich persönlich eher skeptisch. Wir sollten uns langfristig nicht zu sehr vom vermeintlich bequemen und effizienten Arbeiten daheim verführen lassen. Unsere Wirtschaft und Gesellschaft lebt nicht vom Einzelkämpfertum daheim, sondern von Dynamik und Innovation aus dem direkten menschlichen Kontakt im Arbeitsumfeld – ganz abgesehen davon, dass Homeoffice ohnehin einer «white collar»-Minderheit vorbehalten ist.

Letztlich geht es aber nicht nur um die Arbeitsorganisation, sondern auch um unseren Lebensstil. Es muss Zeit und Raum fürs Private bleiben - respektive zurückerobert werden. Videokonferenzen aus der Küche und ähnliche Grenzverwischungen sollten wir zugunsten einer besseren «Life-Work-Balance» mit der Krise zusammen überwinden, hoffentlich schon bald.

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