«Wochendiagnose: Cannabis besser regulieren»
Basel-Stadt versucht in der Drogenpolitik seit Jahrzehnten, Handlungsspielraum für eine menschliche Drogenpolitik zu schaffen und zu nutzen. So auch jetzt beim Cannabis.
Die Drogenpolitik ist auf den ersten Blick schwarz-weiss: Substanzen sind entweder erlaubt oder verboten. Auf den zweiten Blick öffnet sich eine riesige Grauzone. An sich legale Suchtmittel wie Alkohol oder Tabak unterliegen wesentlichen Einschränkungen, etwa zum Schutz Jugendlicher. Verbotene Betäubungsmittel wiederum sind trotz Repression nicht ganz aus unserem Alltag fernzuhalten und erfordern pragmatische Lösungen im Interesse der Betroffenen.
Angebote wie die Kontakt- und Auflaufstellen oder Programme der kontrollierten Abgabe sind bei den sogenannt harten Drogen inzwischen gut etabliert - nach hart erkämpfter Pionierphase.
Bei Cannabis, der am häufigsten konsumierten illegalen Droge, suchen wir noch immer nach der richtigen Umgangsformel. Legalisierungsversuche sind in der Schweiz bisher gescheitert, haben im Ausland aber teilweise Erfolg. Ein Experimentier-Artikel ermöglicht nun eine versuchsweise kontrollierte Abgabe von Cannabis-Produkten in legalem Rahmen.
In Basel können erwachsene Konsumierende in ausgewählten Apotheken schon bald Schweizer Bio-Hanfprodukte kaufen und sich dabei wissenschaftlich begleiten lassen. Damit wollen wir herausfinden, ob durch kontrollierte Abgabe negative Begleiterscheinungen des illegalen Konsums und Handels vermieden werden können. Weitere Studienprojekte anderer Städte sind in Arbeit – mit demselben Ziel. Bald zeigt sich hoffentlich, mit welchem Regulierungsmodell Cannabis am besten geknackt werden kann.
Grünes Licht für Studie zum regulierten Cannabisverkauf in Apotheken im Kanton Basel-Stadt
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