«Wochendiagnose: Doppelter Hosenlupf»

Die Vorbereitungen sind in der ganzen Region sicht- und spürbar: An diesem Wochenende steht der ganz grosse Hosenlupf an. Die traditionelle Schwing- und Älplerkultur kommt hier ebenso zusammen wie die zionistische Bewegung. Das beweist Vielfalt, Anziehungskraft und – hoffentlich – Gastfreundschaft der Regio Basiliensis.

Wenn das ESAF 2022 heute losgeht, schaut die Schweiz nach Pratteln. Die sonst eher industriell geprägte Agglomerationsgemeinde wird sich für den wichtigsten Wettkampf des Schwingsports in eine eindrückliche, traditionell-folkloristische Kulisse verwandeln. Dass es sonst in Pratteln anders aussieht, ist kein Makel. Im Gegenteil: Es darf und soll sichtbar werden, dass auch die Schweiz der Städte und Agglomerationen einen Sinn für die urtümlichen Traditionen des Landes hat – und ebenso, dass die Schweiz von heute eben wesentlich mehr ist als Edelweiss & Co.

Mit Abschluss des ESAF wird es am Sonntag in Basel dann gleich weitergehen mit den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum des Zionistischen Kongresses, welcher 1897 in Basel zum ersten Mal stattfand. Theodor Herzl sagte später, er habe hier den jüdischen Staat gegründet. Dass nun der israelische Staatspräsident Herzog seinen Besuch angekündigt hat, ist uns eine sehr grosse Ehre.

Gastfreundschaft ist aufwändig, Organisations- und Sicherheitsapparat eindrücklich. Viele leisten dazu ihren Beitrag, sei es auf freiwilliger oder beruflicher Basis. Sie verdienen dafür Dank und Anerkennung. Ich drücke die Daumen!