11. November 2022

«Wochendiagnose: Onlinesucht»

Radio Basilisk und das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt haben der Onlinesucht eine Fokuswoche gewidmet.

Gegen Ende von politisch ereignisreichen Tagen erwische ich mich gelegentlich beim autistischen Surfen von einem News-Portal zum anderen. Spätestens wenn CNN zum dritten Mal infolge nicht weiss, ob die Senats-Mehrheit jetzt kippt oder nicht, befällt mich ein leicht schamhaftes Gefühl. Ist das schon Sucht?

Onlinesucht ist als solche (noch) keine anerkannte psychiatrische Diagnose, anders als etwa die «Glückspielstörung» oder die «Computerspielstörung». Es geht auch gar nicht um Verhaltensetikettierung oder einen neuen Hype. Es stellt sich vielmehr die Frage, ab wann man durch Internetkonsum in eine Abhängigkeit gerät, welche die innere Handlungsfreiheit einschränkt und etwa zu Vernachlässigungen führt.

Objektive Richtwerte sind mit grosser Vorsicht zu geniessen. Erhebungen zufolge verbringen Herr und Frau Schweizer durchschnittlich viereinhalb Stunden online. Geschätzt ein Prozent unter uns bekommt durch unkontrollierten Internetkonsum Probleme im richtigen Leben, bei den 15-19-Jährigen schätzt das Schweizerische Suchtmonitoring einen wesentlich höheren Anteil von 7% - was sich insbesondere auf Ausbildung oder Sozialleben sehr negativ auswirken kann.

Wir reden also durchaus über reale Folgen der virtuellen Welt, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.

Link zur Fokuswoche auf Radio Basilisk

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