22. April 2023

«Wochendiagnose: blinde Passagiere»

Die Globalisierung erhöht nicht nur die Mobilität von Menschen, Waren und Informationen. Auch Schädlinge reisen um den Globus und verbreiten sich in neuen Gebieten.

In den vergangenen Jahren hat sich die Asiatische Tigermücke in Basel deutlich vermehrt. Die vorhandenen Daten über die geographische Ausdehnung der hier nicht heimischen Insekten lassen vermuten, dass sie über Schiffs- und Camionfracht eingetragen wurden und sich dann in Aussendepots vermehren konnten. Inzwischen umfasst ihr Verbreitungsgebiet grosse Teil der Stadt.

Die Tigermücke ist lästig, weil sie tagaktiv ist und als aggressiv wahrgenommen wird. Das wäre an sich noch kein ernsthaftes gesundheitspolitisches Problem. Sie kann aber auch gefährliche tropische Infektionskrankheiten übertragen, wie Chikungunya- oder Dengue-Fieber sowie Zika-Viruserkrankungen. Aus anderen europäischen Ländern sind zahlreiche Krankheitsübertragungen belegt, die auf infizierte Reiserückkehrer und lokal angesiedelte Asiatische Tigermücken zurückzuführen sind. In der Schweiz sind glücklicherweise noch keine Fälle bekannt.

Das soll auch so bleiben! Deshalb ruft der Kanton Basel-Stadt die Bevölkerung auf, bei der Eindämmung des Schädlings zu helfen: Stehendes Wasser beispielsweise in Blumentöpfen oder offenen Regentonnen ist eine mögliche Brutstätte und sollte zwischen April und Oktober vermieden oder wöchentlich entleert werden. Nicht vermeidbare Brutstätten sollten in den definierten Bekämpfungszonen mit einem biologischen Larvizid behandelt werden. Dieses sowie weitere Informationen wird an einer neuen «Sprechstunde» abgegeben.

Termine und ausführlichere Informationen finden sich online: www.kantonslabor.bs.ch/tigermuecke

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