03. Juli 2023

«Wochendiagnose: Der rote Ferienpass»

Mit dem Bündelidaag beginnt die schönste Zeit des Jahres. Das Schuljahr ist zu Ende, die Sitzungskadenz fällt steil ab, Kühlschränke werden geleert, Koffer gefüllt. Bei mir sind rechtzeitig vor den Ferien Pass und ID fertig geworden. Eindrückliche Dokumente mit allerhand Design-, Druck- und Kryptoschnickschnack.

Für Europareisen reicht ja in der Regel die ID, der Pass tut seinen Dienst für Übersee und als Reiseführer für all diejenigen, die im Land bleiben wollen oder müssen. Als Gestaltungsprinzip dient der neuen Passgeneration die Landestopographie. Die Kantonsseiten sind nicht mehr nach Vorortsprinzip und Beitritt zur Eidgenossenschaft, sondern nach dem je höchstgelegenen Ort angeordnet.

So kommt das Wallis für einmal zuerst, weil es mit der Dufourspitze auf 4634 Metern über Meer den höchsten Punkt der Schweiz auf seinem Gebiet hat. Das wird meinen früheren Oberwalliser Kameraden aus dem Militärdienst freuen, der stets behauptete, die Eidgenossenschaft sei 1815 dem Wallis beigetreten und nicht umgekehrt.

Damals kam mit Genf übrigens auch der Kanton mit der tiefstgelegenen Maximalelevation zur Schweiz. Weil der höchste Genfer Ort «Les Arales» bloss auf 516 Metern über Meer liegt, ist Genf das Schlusslicht – knapp vor Basel-Stadt, dank der 6 Meter höheren St. Chrischona.

Weil Ferien sind, schenke ich mir eine politische Wertung. Nur ein Tipp an den Bund: Vielleicht könnte man die Kantonsseiten bei der nächsten Passgeneration nach Bruttosozialprodukt oder Anzahl neuer Patente gliedern.

Zurück

«Wochendiagnose»