«Feriendiagnose: Ladedruck»
Es läuft die letzte Sommerferienwoche, unsere Kühlschränke und der öffentliche Raum füllen sich wieder, Kinder und Familien rüsten sich für das bevorstehende neue Schuljahr. Zeit für ein paar Ferienreminiszenzen.
«Chiuso» hiess es zuweilen, wenn wir (eher vor vierzig als vor dreissig Jahren) in den Familienferien irgendwo in Italien zur Siesta-Zeit hätten tanken müssen. Ich habe mich an dieses frühere Versorgungsstadium der Automobilität zurückerinnert, als wir auf unserem «Road Trip» diesen Sommer irgendwo im Veneto, in Dalmatien, Slowenien oder Bayern bei sich verschlechternder Stimmung eine funktionierende Ladesäule für unser E-Auto suchten.
Um nichts zu dramatisieren: Letztlich geklappt hat es immer, passiert ist nichts und unsere Vorbereitung hätte besser sein können. Dennoch wurde uns bewusst, dass sich die Elektromobilität noch in der Aufbauphase befindet – mit den typischen Symptomen: unzugängliche Ladestandorte, defekte Geräte, Wartezeiten, umständliche bis nichtfunktionale Apps, Hackerangriff auf die Kreditkarte.
Beim aktuellen Tempo der Entwicklung werden diese Kinderkrankheiten in wenigen Jahren überwunden sein. Wie heute Benzin wird man Strom fürs Auto an jeder Tankstelle und mit jeder Kreditkarte beziehen können, mit Shop dazu und ohne vorherigen App-Download (wozu das eigentlich?). In Basel läuft der Ausbau der Lade-Infrastruktur zum Glück schon auf Hochtouren.
Wenn unsere Kinder einmal selber per Auto verreisen werden, können sie sich auf längeren Fahrten dann amüsieren über die frustrierenden Versuche ihrer Eltern damals an kroatischen Ladestationen.
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