08. März 2024

«Wochendiagnose: Die Dreizehnte»

Politisch stand ich bei der Abstimmung über die 13. AHV-Rente nicht auf der Gewinnerseite. Ökonomisch gesehen ist das weniger klar. Es hängt für einen derzeit 48-Jährigen wie mich davon ab, ob ich mein Pensionierungsdatum lange genug überlebe, um von der Revision zu profitieren.

Das liesse sich wohl hypothesengestützt rechnen. Doch darum geht es mir nicht, und ich will mal unterstellen, dass auch die Ja-Stimmenden sich nicht von derartigen Rechnungen leiten liessen.

Befreit von Emotionalitäten und mit knapp einer Woche Abstand hinterlässt der Urnengang bei mir eine gewisse Sorge um die Generationensolidarität. Offenbar ist das Vertrauen vieler Menschen angeschlagen, dass ihnen im Alter ausreichend Mittel verbleiben werden, um anständig zu leben. Möglicherweise wird das verstärkt von der Befürchtung, nach der Pensionierung den Unwägbarkeiten der ökonomischen und sozialen Gezeiten noch stärker ausgesetzt zu sein.

Statistiken und Modellrechnungen sorgen alleine nicht für ausreichend Vertrauen. Vielmehr sind wir gefordert, im Arbeitsalltag sowie in unserer Politik das Bekenntnis zur Solidarität mit Älteren, Pensionierten und Betagten zu erneuern und glaubhaft zu leben.

Unsere Alterspolitik will dazu einen Beitrag leisten.

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