«Wochendiagnose: Progetto per la pace»

Es ist die Ouvertüre zur Art Basel Unlimited des laufenden Jahrgangs. Vor über fünfzig Jahren von Mario Ceroli erschaffen, setzt die grossflächige Fahnen-Installation das Ausrufezeichen hinter diese Woche – in Kunst und Politik.

Die Art Basel beweist damit erneut Wachheit für Aktualität und politische Sensibilität. Natürlich ist die grösste Kunstmesse auch dieses Jahr wieder grosses Show Business – aber längst nicht nur! In den ausgestellten Werken, den Talks und Begegnungen findet sehr viel Auseinandersetzung zu den grossen Fragen unserer Zeit statt.

Die Suche nach Frieden gehört als Erste dazu. Ihr ist an diesem Wochenende die grosse Bürgenstock-Konferenz gewidmet. Wer einen gerechten Frieden für die Ukraine will, muss dieser Grossanstrengung der schweizerischen Diplomatie allen Erfolg wünschen und sollte sich nicht über Aufwand und Kosten beschweren.

Das «Projekt für den Frieden» von Ceroli ist bezeichnenderweise nicht einfach eine weisse Fahne, was als mögliche Aufforderung zur Kapitulation sehr missverständlich sein könnte. Indem eine Vielzahl von weissen Flaggen zueinander in Bezug gesetzt werden, kommt hier ein umfassendes, komplexes und auch universalistisches Friedenskonzept zum Ausdruck – allen Rückschlägen zum Trotz der einzig erfolgversprechende Ansatz für dauerhaften Frieden.