«Wochendiagnose: les élus du territoire»
Frankreich befindet sich in einem Blitz-Wahlkampf. Dieses Wochenende schon findet die erste Runde der Parlamentswahlen statt, nachdem die Europawahlen für ein politisches Erdbeben sorgten und Präsident Macron überraschend das Parlament auflöste.
Ein Regio-Podium über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen bot Gelegenheit, etwas von der Stimmungslage in unserem Nachbarland mitzubekommen. Und die ist schlecht. Was die Bürgermeisterin von Village-Neuf zur Versorgungslage in unserer unmittelbaren Nachbarschaft berichtete, stimmte mehr als nachdenklich: Geschlossene oder ausgezehrte Spitäler, Ärztemangel, stundenlange Notfallzufahrten, monatelange Wartelisten. Die wesentlichen Entscheidungen auf dem Weg in die Versorgungskrise seien dabei gegen den Willen der lokalen Gewählten gefällt worden.
Man darf vermuten, dass der Zustand des Gesundheitswesens eine gewisse Rolle spielen wird bei den Wahlen dieses Wochenende. Als beobachtender und mitfiebernder Nachbar drängen sich mir zwei Schlussfolgerungen auf: Wir sollten dafür sorgen, dass bei uns die Entscheidungskompetenz über die Gesundheitsversorgung bei den demokratisch gewählten kantonalen Behörden bleibt. Und wir sollten nach Wegen suchen, wie wir unsere Behandlungskapazitäten besser in den Dienst der gesamten Region stellen könnten.
Am Sonntag, 30.6.2024, hoffte ich natürlich auf vernünftige, menschenfreundliche und international kooperative Gewählte bei unseren französischen Nachbarn.
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