«Wochendiagnose: Überschattet»

Es gibt Dinge, die man nicht erklären, sondern für den Moment einfach nur zutiefst bedauern kann. Das Tötungsdelikt vom Donnerstag letzter Woche ist so ein trauriger Vorfall. Am Montag haben wir dazu kommuniziert, was möglich war. Trotz sonnigem Wetter überschattet die Betroffenheit die ganze laufende Woche.

Im Raum steht ein dringlicher und schlimmer Verdacht. Wenn er sich bestätigt, dann konnten wir leider als Kanton unsere Verantwortung auf tragische Art und Weise nicht wahrnehmen. Ich bedaure das ausserordentlich. Die Verantwortung ist eine Doppelte: Es geht um die Sicherheit der Bevölkerung vor Straftaten und um die psychiatrische Behandlung von Tätern, die eben auch Patienten sind.

Dass der Breite-Fall die Diskussion um das Verhältnis von Sicherung und Behandlung neu entfacht, ist verständlich und richtig. Schlussfolgerungen sind aber nicht angezeigt, bevor die Fakten klar auf dem Tisch liegen – und bevor eine besonnene Abwägung der verschiedenen Faktoren und Interessen stattfinden konnte. Dieser müssen und wollen wir uns stellen.