«Wochendiagnose: Spannungsbogen»
Die Woche zeigt exemplarisch den grossen Spannungsbogen auf, der die Gesundheitspolitik elektrisiert.
Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich publizierte eine Studie, wonach die Kosten des schweizerischen Gesundheitswesens in den kommenden Jahren weiterwachsen und bald auf 100 Milliarden pro Jahr steigen werden. Getrieben wird das Wachstum vor allem vom zunehmenden Leistungsvolumen, das von einer älteren Gesellschaft verlangt und von einer immer raffinierteren Medizin auch erbracht wird. Die Meldung dominierte die News, bis sie vom grossen Schnee überdeckt wurde - obwohl beides uns eigentlich nicht hätte überraschen müssen.
Beim stimmungsvollen Benefizkonzert des Herzchors zugunsten von Herznetz Schweiz wurde dann wieder einmal greifbar, dass der abstrakten Zahl sehr konkrete Leistungen gegenüberstehen, die für viele Menschen Lebensqualität bedeuten oder sogar überlebensnotwendig sind.
Personen mit angeborenem Herzfehler sind eine solche Gruppe. Angeborene Herzfehler mögen gemeinhin als selten gelten, sie treffen aber fast jedes hundertste Neugeborene, und insgesamt sind deshalb rund 40‘000 Patientinnen und Patienten ein Leben lang auf medizinische Begleitung und Behandlung angewiesen. Von der Herzoperation bis zu den Atmungsübungen ist das Gesundheitswesen wichtig für sie.
Selbstverständlich kostet das. Wie wir das bezahlen und organisieren wollen, ist zu Recht eines der grossen Themen der aktuellen Politik - die Stimmberechtigten werden dazu am Sonntag wieder ein Machtwort sprechen.
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