«Wochendiagnose: Turbo-Reminiszenz»
Endlich sind die Verhandlungen mit der EU-Kommission über die «Bilateralen» abgeschlossen. Als einer, der damals unter anderem aus Enttäuschung über das EWR-Nein politisiert wurde, freue ich mich darüber sehr.
In den Neunziger Jahren nannte man uns «Euroturbos». Darüber muss ich heute schmunzeln. Zunächst, wenn ich an unser aktuelles Auto denke, so etwas wie der Anti-Turbolader. Es verfügt über einen Eco-Fahrmodus: Indem die Beschleunigungsleistung reduziert wird, spart man Strom und erhöht die Reichweite. Im Innenstadtverkehr wird zusätzlich die Autorekuperation empfohlen, dann fliesst bei der Temporeduktion mehr Energie in den Akku zurück.
Das passt eigentlich sehr gut auf die schweizerische Europapolitik. Hier geht es nicht um Tempo, sondern ums Ankommen, um sichere Navigation durch demokratische Prozesse und ständige Rückkoppelung mit der Innenpolitik. Darum hat man sich in den vergangenen Monaten sehr intensiv bemüht, und deshalb ist vorsichtiger Optimismus erlaubt.
Nachdem die Vertragsinhalte nun auf dem Tisch liegen, kann die innenpolitische Diskussion auf fundierter Basis geführt werden, und die inzwischen gezähmten «Turbos» sind aufgerufen, sich erneut für die schweizerisch-europäische Sache ins Zeug zu legen.
Europa ist als Schwerpunkt-Thema für das Politjahr 2025 gesetzt. Ich freue mich darauf.
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